| Feldhasenzählung im NSG "Burgau" Dezember 2004 (Video wmv-Format) | |
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Das Hasenprojekt
Die Hege eines Jagdreviers
(Beitrag im pdf-Format)
Dieser Tage endet das Hasenprojekt in den Naturschutzgebiet „Burgau“. Die treibende Kraft hinter dem Projekt hat gekündigt. Eine nun zehnjährige Sammlung statistischer Daten nicht nur über den Feldhasenbestand in der „Burgau“ sondern über die bei dieser Gelegenheit mit erfassten Bestände an Rehen und Füchsen landet nun durch zeitabhängige Entwertung letztlich im Papierkorb.
Die Wildtierforschungsstelle sammelte die jedes Jahr zweimal erfassten Bestände der „Burgau“ in einem wissenschaftlich ausgewerteten Bericht über die Entwicklung der Bestandszahlen verschiedener Wildtierarten der ganzen Bundesrepublik. Der Wert der Schlussfolgerungen aus einer solchen Bestandserhebung hängt von der Menge der gelieferten Daten ab. Diese Daten können nur von den Jagdpächtern vor Ort erfasst und zur Verfügung gestellt werden.
Jeder Jagdpächter müsste fortlaufend Interesse daran haben, seine Bestände in Abhängigkeit von den Zahlen anderer Jagdreviere bewerten zu können. Er muss wissen, welche Faktoren in seinem Revier zur Bestandsentwicklung beitragen oder sie behindern. Und er muss gezielt Pflegemaßnahmen einleiten, wenn sein Revier beeinträchtigende Faktoren aufzuweisen hat. Dazu gehört die ständige Beobachtung der Bedingungen vor Ort.
Der Eigentümer des Geländes, die Stadt Karlsruhe, müsste die nachhaltige Bewirtschaftung des Jagdreviers ebenfalls zu seinem Anliegen machen, d.h. den neuen Pächtern die Teilnahme an dem Wildtierforschungsprojekt zur Auflage machen. Wir werden darauf drängen.
Das Hasenprojekt „Burgau“ hat eine Laufzeit von 10 Jahren erreicht. Neben den Bestandszahlen wurden die auf den Bestand der Population einfließenden Faktoren erfasst. Dazu gehören die klimatischen Bedingungen, die Bewirtschaftung der Felder, die Bestandszahlen der Beutegreifer, die Krankheiten, die Störungen u.a. Einflüsse.
In der „Burgau“ üben die Störungen einen maßgeblichen Einfluss auf die Bestände der Feldhasen aus. Die stadtnahe Lage und der weitere Verlust an Freiflächen im Stadtgebiet erhöhen den Druck auf die Reste an naturnaher Landschaft. Die Einrichtung des Rheinparks im Westen des Schutzgebietes wird diesen Einfluss nach weiter vergrößern. Als Entlastung betrachten wir die im Rheinparkprojekt eingeplante Einrichtung einer weitläufigen Wiesenlandschaft. Wir knüpfen daran die Erwartung, dass hier auch der Feldhase ein neues Revier mit einem breiten Spektrum an Nahrungspflanzen findet.
Im Laufe der Jahre sind einige Studien zusammengekommen. Die „Einflüsse der Biodiversität sichtbar am Bioindikator Feldhase“ von Horst Bechtold stehen hier für das gesamte Material.
P.S.: Die jetzt tätigen Jagdpächter haben sich zur Fortführung der Feldhasenzählung entschlossen. 01.03.2016
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max.albert.ka@googlemail.com
Karlsruhe, den 16.03.2012