
Ökologische Landwirtschaft in der Burgau
(Beitrag im pdf-Format)
Der Einsatz für den Naturschutz in einem vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Raum führt zwingend in den komplexen Zusammenhang zwischen ertragsorientierter Nutzung und Erhalt der ökologischen Vielfalt.
Das Spielfeld zwischen gesunden, preiswerten Nahrungsmitteln, der Energiewende, der Kulturlandschaft und dem Erhalt der Pflanzen- und Tierwelt erfordert Beschäftigung mit Fragen ökonomischer Zwänge und ökologischer Notwendigkeiten.
Anbei finden Sie die schriftliche Zusammenfassung der Beiträge zur Frühjahrstagung 2013 des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg. Lesen Sie, was die Fachleute den Landwirten, den Naturschützern und auch dem Verbraucher zu denken geben.
Unser Bemühen ist darauf gerichtet, das Hofgut Maxau als ökologischen Vorzeigebetrieb anzupreisen. Ein Betrieb, der belegen soll, dass die Verknüpfung zwischen Betriebs- und Umwelterfordernissen durchaus möglich ist. Dann möglich ist, wenn der Vorrang der Wirtschaftlichkeit zu Gunsten von naturschonenden Arbeitsprozessen zurückgestellt wird. Mit der Folge verteuerter Produkte, die der Verbraucher für den Erhalt einer (kultivierten) Natur zu Lasten sonstigen Konsums übernehmen muss.
Noch immer ist unser Verständnis für solche finanziellen Zugaben nicht ausgeprägt genug. Eine 2010 vom Bundesministerium für Umwelt erstellte bundesweite Untersuchung des Maßes an ökologischem Bewusstsein hat mit dem Ergebnis „unzureichend“ geendet. Die Schlussfolgerung der Experten „die Bedeutung ökologischer Vielfalt muss verstärkt zielgruppenorientiert vermittelt werden“. Mit dem Hofgut Maxau muss die Stadt ihren Beitrag zur Förderung des ökologischen Bewusstseins leisten. Ein Beitrag ist schon darin zu sehen, dass die intensiv genutzten Felder südlich des Hofgutes zu Wiesen für die extensive Rinderhaltung umgewandelt werden. Der Bestand an natürlichen Wiesen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Mit ihnen sind Vogelarten wie das Braunkehlchen, das Rebhuhn, die Feldlerche oder die Bekassine verschwunden.
Mit den Wiesen beim Hofgut Maxau erhofften wir uns einen Zuwachs an Wiesenflächen und damit an allgemein verbesserten Lebensgrundlagen u.a. für Vögel auf Karlsruher Gemarkung. Leider müssen wir beobachten, dass gleichzeitig bisher als Wiesen geführte Extensivierungsflächen nun wieder unter den Pflug genommen werden.
Da sich abzeichnet, dass die Wiesenfläche in den Karlsruher Auen bilanziert einen geringeren oder sogar gar keinen Zuwachs erwarten lässt, wird die Frage der ackerbaulichen Maßnahmen, die zur Steigerung der Artenvielfalt beitragen können, vordringlich. Und dazu können wir Laien nur etwas beitragen, wenn wir uns dem Thema nähern. Der Besuch der Frühjahrstagung der ltz war nicht umsonst.
Das Titelbild vom August 2012 zeigt ein Reh in der südlichen Kirchau. Das Reh frisst gerade eine reife Pflaume. Die Kirchau bewahrt noch die Reste einer 1853 angelegten Streuobstlandschaft und ist deshalb potentiell der Boden für einen artenreichen Lebensraum. Die verbreiteten Störungen setzen dem Artenreichtum jedoch enge Grenzen.
Anlagen
Biologische Vielfalt und Landwirtschaft - ein Gegensatz?
Indikatorenspiegel, Bundesministeriums für Umwelt
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max.albert@mail.de
Karlsruhe, Februar 2013