
Ackerzwist beendet
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Der Ackerzwist beim Hofgut Maxau hat sein Ende gefunden. Die zuständigen Ämter der Stadtverwaltung haben sich in einer gemeinsam erarbeiteten Lösung zusammen gefunden. Ziel ist die Einrichtung eines bäuerlichen Betriebes, der Nahrungsmittel auch unter Beachtung anderer Lebensansprüche herstellt.
Die Ehrenamtlichen legten die Basis für diese Vereinbarung künftig geltender Bewirtschaftungsregeln auf den Ländereien bei Knielingen. Den Ehrenamtlichen ist zu verdanken, dass die Aufmerksamkeit wieder auf wertvolle Lebensräume gelenkt wurde. Das war notwendig. Dem Artensterben muss deutlicher wie bisher begegnet werden. Im Naturschutzgebiet Burgau sind in den letzten 30 Jahren ein Drittel der Brutvögel ausgestorben.
Es gibt ein paar Resultate, die befürchten lassen, dass sich die Lebensbedingungen nicht zwingend verbessern. Dafür hätte das Angebot an Grünland deutlich erhöht werden müssen. Wir haben mit der Umstellung der Intensivbewirtschaftung der Felder beim Hofgut in eine Wiesenlandschaft ein Mehr an Grün erwartet. Tatsächlich wird nun etwa so viel Wiese umgebrochen wie neu geschaffen. Jetzt muss die ganze Feldfläche zum Lebensraum aufgewertet werden. Ackerrandstreifen und Lerchenfenster sollen sichtbare Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt setzen.
Für den Besucher wird dagegen nicht deutlich werden, welchen Aufwand es erfordert, den durch Maisanbau ausgelaugten Boden wieder in einen Acker zu pflegen, der auf Kunstdünger und Pflanzenvernichtungsmittel verzichten kann. Dazu bedarf es einiger Jahre. Danach wird auch ohne Chemie auf Dauer ein ertragreicher Boden erhalten werden können.
Dem BNN – Artikel zum Ackerzwist fügen wir die Pressemitteilung bei, die Grundlage für diesen Beitrag war. Daraus können sie u.a. entnehmen, dass noch ein Gutachten aussteht. Es soll bewerten, ob die südlich des Allmend umgebrochene Wiese für den Erhalt seltener Brutvögel wieder in Wiese zurückgeführt werden muss. Diese Wiese hätte es verdient, in der lokalen Presse genannt zu werden. Ihr Umbruch war der eigentliche Auslöser des Einsatzes des ehrenamtlichen Naturschutzes, wenn auch nicht das größte Ärgernis.
Es war besonders zu beanstanden, dass geschütztes Grünland des Lebensraumtyps 6510 im Anhang der FFH-Richtlinie ebenfalls unter den Pflug genommen wurde. Die „Magere Flachland-Mähwiese“ ist mit ihrer „Vielzahl an Kräutern, dem lückigen Aufbau und einer ausgeprägten Vertikalstruktur Lebensraum vieler Tierarten“.
Die Wiese liegt im Bereich zwischen Sudetenstraße, Ludwig-Dill-Straße und Neureuterstraße. Sie wird hier und an anderer Stelle wieder hergestellt.
Anlagen:
BNN 30.03.2013, Seite 21
Pressemitteilung, Stadt Karlsruhe
Allmendwiese, Bilder 2006 und 2013
FFH-Lebensraumtyp 6510, LUBW
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max.albert.ka@googlemail.com
Karlsruhe, April 2013